Ein Basler Gastronom berichtet über aktuelle Herausforderungen (Timothy Kröpfli):
Auf die schwierige Zeit während der Pandemie folgte ein gesellschaftlicher Wandel. Zwar kehrten viele Gewohnheiten zurück, doch das Verhalten der Menschen hat sich verändert: Sie bleiben kürzer aus und konsumieren bewusster. So verzeichnete etwa der Wein- und Spirituosenverkauf einen Rückgang von rund 30%. Das gestiegene Gesundheitsbewusstsein und eine bewusstere Konsumhaltung sind grundsätzlich positiv – gleichzeitig nehmen jedoch Vereinsamung und soziale Isolation generationenübergreifend deutlich zu. Wichtige sogenannte ,,Third Places“ verschwinden zunehmend.
Parallel dazu sinken die Gewinnmargen in der Gastronomie, während Lohn- und Arbeitszeitansprüche der Mitarbeitenden steigen. Die Pandemie wirkte zudem als Katalysator für den Delivery-Market. Der anhaltende Mangel an Fachkräften und NAchwuchs verschärft die Belastung – insbesondere für Führungspersonal.
Dabei bietet die Gastronomie nach wie vor wichtige Einstiegs- und Erwerbsmöglichkeiten, gerade für Menschen mit geringerer formaler Ausbildung oder mit Migrationshintergrund. Sie schafft Zugänge zum Arbeitsmarkt, soziale Einbindung und Perspektiven.
Ein Gastroseelsorger zur Krise in der Gastronomie (Roli Staub):
Die lokale Gastronomie ist ein prägendes Element unserer Gesellschaft – ein Ort für Feste, Gespräche, Begegnungen. Sie ist die Seele der Stadt. Doch diese Seele steckt in einer anhaltenden Krise: Neue betriebe in Basel bestehen im Durchschnitt nur etwa zwei Jahre, bevor sie aus unterschiedlichen Gründen wieder schliessen müssen.
Es fehlen Fachkräfte, Mieten und Betriebskosten steigen, die Ansprüche der Gäste nehmen zu, die Margen sinken – und die psychische Belastung wächst deutlich. In meiner Aufsuchenden Arbeit mit Gastrobetrieben begegne ich vielen engagierten Persönlichkeiten. Ich spüre Leidenschaft und Freude – aber auch eine zunehmende psychische Erschöpfung bei Wirtinnen und Wirten. Die Zahl der Anfragen von Mitarbeiten in psychischen Krisen steigt. In diesem Zusammenhang gibt es Anfragen zur Begleitung in Härtefällen – etwa bei Hospitalisierungen oder auch bei Todesfällen.
Und jetzt?
Was kann helfen?
In einer Welt die sich ständig verändert, ist es von essenziellem Wert, sich um die seelische Gesundheit zu kümmern. Dafür Verantwortung zu übernehmen ist für jeden Menschen sowohl für Arbeit und Privatleben von grosser Bedeutung.
Folgende Toolbox ist ein Beispiel für alltagstaugliche Werkzeuge.
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